"Agroforstwirtschaft - Varianten und Praxis"
Erfolgreicher Auftakt der Veranstaltungsreihe zu Agroforstsystemen als Chance für die Landwirtschaft

Über 35 Interessierte verfolgten online den Auftakt zur Veranstaltungsreihe "Agroforstwirtschaft – Chance für die Landwirtschaft im Ammerland?" am 25.01.2022. Dr. Ernst Kürsten vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen und Eric Bruhn (Student der Agrarwirtschaft) gaben eine Einführung in das Thema, sprachen über die verschiedenen Spielarten von Agroforstsystemen und zeigten, wo sie schon bei uns praktiziert werden.
Den Vorträgen folgte eine lebhafte Diskussion, die auch die Komplexität des Themas deutlich machte und die Hindernisse anriß, die zurzeit für die Anwendung von Agroforst bestehen. Die Unsicherheit der finanziellen Förderung, fehlendes Wissen oder auch mangelnde Bereitschaft zu neuen Methoden behindern aktuell noch eine größere Verbreitung dieser Systeme, die zurzeit v.a. von Idealisten umgesetzt werden. Gleichwohl wurden die Vorteile derartiger Nutzungssysteme deutlich und ist zu hoffen, dass immer mehr Landwirt:innen Agroforst - auch wirtschaftlich - als Chance sehen!
Die Vorträge im Netz HIER.
Die Vortragsfolien als pdf-Datei zum download:
Dr. Ernst Kürsten: Agroforstwirtschaft
Eric Bruhn: Agroforstwirtschaft - Tierhaltung und Vermarktung
Reihe zu Agroforst im Ammerland ein voller Erfolg!

"Agroforstwirtschaft – eine Praxis für das Ammerland?"
Nach den Vorträgen von Frau Paulsen (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) und Joost Böckmann zu Agroforstsystemen wurden nach dem Mittagessen Praxisbeispiele auf dem Hof Holt und Esch (Landkreis Vechta) der Familie Böckmann besucht - und rege diskutiert. Klar wurde, dass der Aufbau von Agroforstsystemen viel Arbeit und auch Lernen bedeutet, vom Einsatz von Herbiziden oder deren Vermeidung bis hin zur Art der Bodenbearbeitung oder dem Verzicht auf Torf als Substrat bei der Anzucht von Baumkulturen.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes "Eigene Vielfalt" des BUND Niedersachsen sowie in Kooperation mit Klimamarkt Ammerland und Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) statt und bildete das Ende der Reihe zur Agroforstwirtschaft im Ammerland.
Multifunktionale Agroforstsysteme - Herausforderungen und Chancen
Am 7. März schilderte Gerhard Braunmiller auf einer weiteren Veranstaltung der Reihe die Herausforderungen und Chancen für Agroforstsysteme aus der Sicht eines Praktikers, der langjährige Projekterfahrung aus den den Ländern des Südens mitbringt. Am Beispiel von Kleinbauern in Peru beschrieb er die Umstellung auf Agroforstsysteme und deren positive Effekte auf Umwelt und soziale Sicherheit. In der anschließenden Diskussion zeigte sich, das noch einige Fragen zu beantworten sind und die vermeintlichen Antworten sich noch in der Praxis beweisen müssen. Alles in allem verdeutlichte der Vortrag aber die Potenziale von Agroforstsystemen.
Der Mitschnitt der Veranstaltung ist HIER abrufbar.
Agroforstwirtschaft im Ammerland - Vortragsabend zeigt Perspektiven auf!
Knapp 40 Personen verfolgten am 17. Februar die Online-Veranstaltung von AbL, Klimamarkt Ammerland und BUND Ammerland im Netz, darunter viele Landwirt*innen.
Nach einer Einführung zu Struktur der Landwirtschaft und den naturräumlichen Rahmenbedingungen im Ammerland sowie Förderbedingungen für Agroforst in der Region informierte Junglandwirt Joost Böckmann (B.Sc. Forstwissenschaften und Waldökologie) über „Agroforstwirtschaft - Ideen und Perspektiven für das Ammmerland aus Sicht eines Praktikers“. Jost Böckmann stellte sein Agroforstprojekt vor, das er auf 30 ha in Vechta entwickelt. Mit einer Mischkultur aus Hasel- und Walnüssen, Esskastanien sowie Stein- und Kernobst geht er neue Wege und konnte eindrucksvoll zeigen, dass in Agroforstsystemen abgesehen von den ökologischen Vorteilen auch ökonomisch attraktive Möglichkeiten stecken. Seine Ideen und Erfahrungen übertrug er auf die Situation im Ammerland und entwarf interessante Perspektiven für Agroforstsysteme im hiesigen Raum.
Die Folien zur Veranstaltung als pdf-Datei zum download:
E. Bruhn - Landwirtschaft im Ammerland
D. Grausdies - Naturräumliche Rahmenbedingungen Ammerland
D. Schneidewind - Fördersituation Agroforst
Link zum Video-Mitschnitt: HIER
Agroforstwirtschaft – Chance für die Landwirtschaft im Ammerland?
Veranstaltungsreihe zu Agroforstsystemen und ihren Möglichkeiten in der Region

Finanzieller und gesellschaftlicher Druck, Tierwohl, Schutz von Boden, Wasser und Artenvielfalt, der Klimawandel – die Landwirtschaft wird sich ändern müssen, will sie bei den an sie gestellten Anforderungen eine Zukunft haben. Aber wie kann eine zukunftsfähige Landwirtschaft aussehen, die die Existenz sichert und zugleich den vielfältigen Anforderungen gerecht wird?
Einen Diskussionsbeitrag liefert eine Veranstaltungsreihe zu Agroforstsystemen und deren Chancen, die vom Klimamarkt Ammerland, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Kreisgruppe Ammerland des BUND initiiert wurde und am 25. Januar 2022 startet.
Als Agroforstwirtschaft, oft auch mit dem Begriff „Agroforst“ abgekürzt, werden Landnutzungssysteme bezeichnet, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung auf einer Fläche so kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen (Nair, 1993). Typisch für alle Arten der Agroforstwirtschaft sind bewusst genutzte Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen (DeFAF, 2022).
Agroforstsysteme bieten viele ökologische, aber eben auch wirtschaftliche Vorteile für eine Landwirtschaft, die langfristig nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern auch sozial und ökologisch verantwortbar sein will.
Kann in unserer Region die Agroforstwirtschaft dazu ebenfalls einen Beitrag leisten? Dieser Frage gehen die Vorträge und Diskussionen nach. Sie informieren über Varianten und Anwendungsmöglichkeiten von Agroforstsystemen und beleuchten deren Nutzen aus verschiedenen Perspektiven. Angesprochen werden auch die Wirtschaftlichkeit dieser Methoden, die aktuellen Fördermöglichkeiten und die Frage, inwiefern Agroforstsysteme konkret im Ammerland eine zukunftsfähige Landwirtschaft fördern können.
Den Auftakt machen am 25.01.2022 Dr. Ernst Kürsten vom 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen und Eric Bruhn (Student der Agrarwirtschaft) mit „Agroforstwirtschaft - Varianten und Praxis“. Sie geben eine Einführung in das Thema, sprechen über die verschiedenen Spielarten von Agroforstsystemen und wo sie schon bei uns praktiziert werden.
Am 17.2.2022 folgt: „Agroforstwirtschaft – Regionale Voraussetzungen und Perspektiven“. Welche Bedingungen für Agroforstsysteme gibt es hier und was ist (wirtschaftlich) möglich?
Nach einer Einführung über Rahmenbedingungen und Hindernisse für Agroforst in der Region spricht Joost Böckmann (Landwirt, B.Sc. Forstwissenschaften und Waldökologie) über „Agroforstwirtschaft - Ideen und Perspektiven für das Ammmerland aus Sicht eines Praktikers“. Der 27 jährige Junglandwirt aus Vechta entwickelt auf 30 ha ein Agroforstprojekt mit einer Mischkultur aus Haselnüssen, Walnüssen, Esskastanien sowie Stein- und Kernobst. Er zeigt mögliche Perspektiven für Agroforstwirtschaft im Ammerland auf.
Am 17.3.2022 ist Gerhard Braunmiller zu Gast und spricht über „Multifunktionale Agroforstsysteme - Herausforderungen und Chancen".
Vom Süden lernen: In seinem Vortrag berichtet Herr Braunmiller über die Erfahrungen aus tropischen Regionen und was bei der Anlage derartiger Systeme in unseren Breiten bedacht werden sollte. Gerhard Braunmiller ist langjähriger Referent für ländliche Entwicklung u.a. bei Misereor.
Den Abschluss bildet im Mai 2022 „Agroforstwirtschaft – eine Praxis für das Ammerland?" Es ist geplant, Beispiele für Agroforststrukturen im Ammerland aufzusuchen. Ziel ist es, konkrete Vorhaben zu entwickeln, gemeinsam weiterzudenken. Alternativ ist eine Exkursion zu verschiedenen Agroforstprojekten angedacht.