Im Rahmen unserer diesjährigen 16-teiligen Veranstaltungsreihe zum Thema Moor trafen sich am 4. Mai knapp 40 Interessenten zu einer Exkursion ins Naturschutzgebiet Fintlandsmoor.
Das Wetter meinte es gut mit uns, dennoch leisteten Gummistiefel gute Dienste, wenn Uwe Riegel, seit Jahrzehnten unermüdlich ehrenamtlich aktiv im Naturschutzgebiet, das recht fachkundige Publikum aus dem Gänsemarsch heraus gelegentlich um sich herum versammelte. Dabei gab es dann vom ihm als Vorsitzenden der Naturschutzgemeinschaft Ammerland mehr als 2 Stunden lang viele Informationen über die Geschichte, aber auch über die Entwicklung der Artenvielfalt in Flora und Fauna. Die Bedeutung des schon lange wiedervernässten Moores in Zeiten des Klimawandels und die Verantwortung von Politik und Kommunen für seine Erhaltung und Entwicklung wurden lebhaft diskutiert.
BUND Ammerland, Klimamarkt Ammerland und MoorIA als Veranstalter freuen sich über den Erfolg und die rege Annahme der Veranstaltungsreihe.
Hintergrund:
Von den einst riesigen Moorflächen ist heute nur noch ein kleiner Teil von aktuell 343 ha als Naturschutzgebiet erhalten. Geblieben sind die Spuren vergangener Zeiten des Handtorfstichs. In dieser Zeit entstanden die bizarren länglichen Vertiefungen, die nach dem Ende des Torfstichs mit dem Bau von Dämmen abgedichtet und durch Regenwasser wieder vernässt wurden. Umgeben sind die Wasserflächen von Pfeifengras-Birkenwald, in dem teilweise an feuchten Stellen auch Torfmoose zu finden sind.
Weitere Ziele der Renaturierung sind, das Torfmooswachstum auf den Gewässerflächen zu fördern. Erste Erfolge durch Maßnahmen in der nahen Vergangenheit, wie das Abflachen der Uferkanten, sind sichtbar. Auf den Verlandungszonen breiten sich Torfmoose in Gesellschaft mit Wollgras und Flatterbinsen wieder aus. Eine größere Herausforderung wird allerdings sein, auf den restlichen windanfälligen Wasserflächen die - für das Wachstum benötigten - beruhigten Zonen einzurichten. Als eine interessante Möglichkeit wird das Aufbringen von Altholz aus Moorbirkenwaldgebieten auf die Wasserflächen erwähnt.
Im Zuge eines Flurbereinigungsverfahrens wurden die Grünlandflächen zwischen dem Fintlandsmoor und Dänikhorster Moor erworben. Hier soll durch Wiedervernässung eine Biotopvernetzung hergestellt werden. Die Moorschützer würden sich eine zeitnahe Umsetzung wünschen und hoffen auf die baldige Einrichtung eine Moormanager-Stelle, mit dessen Hilfe das Projekt zügig in Angriff genommen werden kann.